Die erstmals 1334 erwähnte Burg Diersfordt lag im Kirchspiel und Gericht Bislich und gehörte ursprünglich den Rittern von Hessen. Die Burg ging in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch Heirat an die zum Weseler Stadtpatriziat gehörende Familie von Wylich über. Nach dem Aussterben dieser 1671 in den Freiherrenstand erhobenen und landespolitisch sehr bedeutenden Familie im Jahre 1829 gelangte der Besitz an die Grafen von Stolberg-Wernigerode. Diese veräußerten das heutige Schloß Diersfordt vor einigen Jahren an private Investoren.
Die von Wylich erwarben 1446 die klevische Erbhofmeisterwürde.Im Jahre 1498 erhob Herzog Johann II. von Kleve Diersfordt und den umliegenden Besitz der von Wylichs zu einer Herrlichkeit und löste sie damit aus dem Bislicher Gerichtsbann.1564 traten die Herren von Wylich zum reformierten Glauben über und boten den Reformierten im Kirchspiel Bislich in der Schloßkapelle Gelegenheit zum Gottesdienst.Im heutigen Schloß Diersfordt, dessen älteste Teile aus dem 15. Jahrhundert stammen, befindet sich neben dem im späten 18. Jahrhundert erbauten und nach dem Brand von 1928 wieder aufgebauten Hauptgebäude auch die Schloßkirche aus dem Jahre 1775.
Die klevische Unterherrschaft Diersfordt zählte am Ende des 18. Jahrhunderts 175 Einwohner und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts selbständige Gemeinde im Amt Ringenberg. Der bis heute von der Land- und Forstwirtschaft geprägte Ort war mit 655 Hektar kleinste Gemeinde des Amts. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand auf dem Gebiet der Gemeinde der erste große, niederrheinische Soldatenfriedhof für die 1945 während der Kämpfe am Niederrhein Gefallenen. 1975 wurde Diersfordt zusammen mit anderen Teilen des Amtes Ringenberg - Bislich und Blumenkamp - im Rahmen der Kommunalen Neugliederung nach Wesel eingemeindet.
Bürgermeister der Gemeinde Diersfordt
von | bis | Name |
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1946 | 05.11.1948 | Herbert Holke |
05.11.1948 | 24.07.1951 | Friedrich Horn |
24.07.1951 | 20.11.1969 | Fritz Mölleken |
20.11.1969 | 31.12.1974 | Ernst Hansberg |