Geboren wurde Max Artur Buschmann am 1. Oktober 1895 als siebtes von acht Kindern eines bei Dinnendahl beschäftigten Bürstenbinder- und Pinselmachergesellen auf dem Fusternberg. Arturs künstlerische Neigung fiel schon im Kindesalter auf; er bemalte zu Hause Gegenstände des täglichen Lebens. Gefördert wurden seine künstlerischen Fähigkeiten in der Schule, wo der Lehrer Paul Wolff sich besonders um ihn kümmerte. Für den elfjährigen Schüler organisierte er sogar eine kleine Verkaufsausstellung in der Schule. Der Erlös wurde anscheinend zum Ankauf von Farben verwendet.
Nach einer abgebrochenen Lehre in der Druckerei Heimig nahm Buschmann am Ersten Weltkrieg teil, wurde bei einem Gasangriff, dem zahlreiche Kameraden aus Wesel zum Opfer fielen, verschüttet und nach langem Lazarettaufenthalt 1916 aus dem Militärdienst entlassen. Er fand eine Anstellung im Kreishaus, wo er zum Technischen Zeichner ausgebildet wurde und anschließend in diesem Beruf auch arbeitete. Er war Mitglied der Neudeutschen Künstlergilde in Rudolstadt/Thüringen, war für den dortigen Greifenverlag wie auch für die Woensam-Presse in Wuppertal tätig und durfte in Wesel das Notgeld des Kreises sowie der Gemeinde Obrighoven-Lackhausen gestalten.
Obwohl Buschmann stets arbeitete, zuletzt als Planzeichner bei einer Fernkabelgesellschaft – eine Tätigkeit, die ihn weit weg von seiner heimatlichen Umgebung führte –, besuchte er zwischen 1919 und 1924 zumindest kurzzeitig zwei Kunstakademien, Karlsruhe und Breslau. Er hatte immer Förderer in Wesel, die ihn mit Aufträgen unterstützten und in die Düsseldorfer Kunstszene einführten. Seit etwa 1930 war Buschmann wieder in Wesel und arbeitete als freiberuflicher Künstler. Um Geld zu verdienen malte er nicht nur, sondern gab auch Privatunterricht und schlug sich so mehr schlecht als recht durchs Leben. Er heiratete die Wiener Malerin und Bildhauerin Maria Scherman, mit der er sich ein gemeinsames Atelier in Wesel einrichtete.
Artur Buschmann war Gründungsmitglied der von Dietrich Krieger initiierten "Vereinigung Niederrheinischer Künstler und Kunstfreunde Wesel e.V.", der Eva Brinkman, August Oppenberg, Maria Buschmann-Scherman, Edwin Grabietz und Hilde Löhr angehörten. Diese Vereinigung prägte auf Jahrzehnte das künstlerische Leben in Wesel; Buschmann war der Motor dieses Vereins, der zahlreiche Ausstellungen pro Jahr veranstaltete, im Dritten Reich etwa Expressionisten ausstellte und auch dafür sorgte, dass die Künstler verkaufen konnten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Buschmann, der seit 1934 auch Mitglied der Düsseldorfer Sezession war, aber dort kaum gezeigt wurde, zog 1940 mit Frau und zwei Kindern nach Wien, kehrte trotz einiger Erfolge aber bald wieder zurück. 1943 wurde er einberufen und verlor durch die Bombardierung Wesels wie auch Wiens den größten Teil seines Besitzes. Er konnte im Sommer 1946 die obere Etage des Herrenhauses Isselmannshof in Lackhausen beziehen, wo die Familie fortan wohnte.
Seit 1946 nahm Buschmann wieder an Ausstellungen teil. Seine Werke findet man nun regelmäßig auf Ausstellungen nicht nur im Rheinland. Der Höhepunkt in der Anerkennung seines künstlerischen Schaffens war sicherlich die Verleihung des Cornelius-Preises der Stadt Düsseldorf im Jahre 1951. Im Jahr darauf gewann er den zweiten Preis des Industrieverbandes „Stahl und Eisen“ in Düsseldorf.
Die Verleihung und Erringung zweier Preise in sehr kurzer Zeit machten Buschmann einem breiteren Publikum bekannt. Der gesteigerten Popularität entsprechend gab es in den nächsten Jahren eine Vielzahl von Einzelausstellungen bzw. gemeinsamen Ausstellungen mit seiner Frau. Seine Bekanntheit verschaffte ihm auch außerhalb Wesels eine Reihe öffentlicher Aufträge. Im Rahmen der bei öffentlichen Bauvorhaben für Kunst aufzuwendenden Mittel erhielt er eine Reihe von Aufträgen. Größter Auftraggeber war zweifelsohne die Oberfinanzdirektion Düsseldorf.
Beruflich wurde ihm eine Professur an der Kunstakademie in Düsseldorf angeboten. Er schlug das Angebot aus, weil er einen Ortswechsel bzw. ständige Fahrten nach Düsseldorf als arbeitshinderlich ablehnte, da er die gewohnte heimatliche Umgebung für seine Arbeit brauchte. Gleichwohl reiste er seit 1951 viel, um andernorts neue Eindrücke zu sammeln, neue Ideen zu bekommen und andere Sichtweisen zu erfahren.
Im Wesel der Nachkriegszeit war Buschmann eine Person des öffentlichen Lebens und zwar nicht allein wegen seines künstlerischen Erfolges. In seiner Heimatstadt engagierte er sich selbstredend für die "Vereinigung Niederrheinischer Künstler und Kunstfreunde Wesel e.V.", die er zusammen mit Eva Brinkman nach außen hin vertrat. Er organisierte die Kunstausstellungen und beteiligte sich auch an städtischen Veranstaltungen. Er saß ebenso wie Eva Brinkman im Vorstand der 1948 zum Schutz und zur Pflege der wenigen noch erhaltenen Kulturgüter in Wesel gegründeten Vereinigung "Kultur und Heimat". Die Künstlervereinigung vertrat er zudem in dem 1950 ins Leben gerufenen "Kulturring der Stadt Wesel", dem Zusammenschluss der kulturellen Vereine und übrigen Kulturträger mit dem Ziel, gemeinsam für die Bürgerschaft ein hochstehendes Kulturprogramm zu erarbeiten. Für die Stadt begutachtete er überdies als Sachverständiger Schäden an deren Gemälden.
In den Sechziger Jahren wurde Buschmann auch Mitglied des Niederrheinischen Künstlerbundes in Kleve, nachdem er bereits der Rheinischen Sezession in Düsseldorf, der Weseler "Vereinigung", der Woensam-Presse und dem Deutschen Werkbund angehörte, und stellte nun auch jährlich in Kleve aus.
Der Maler, der stets der Graphik zugetan war, ein sicheres Gespür für Form und Farbe hatte und zeitlebens – und damit gegen die Zeitströmung – der gegenständlichen Malerei verhaftet blieb, starb, von Herzproblemen und dem nachlassenden Augenlicht geplagt, am 12. November 1971 während der Arbeit vor seiner Staffelei an einem Herzinfarkt.
(Autor: Dr. Martin Wilhelm Roelen)