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Denkmal für die elf Schillschen Offiziere

Schilldenkmal
Quelle: Flaggschiff Film

Den Anstoß zur Errichtung eines Denkmals für die elf Schillschen Offiziere gaben Major Karl Emil von Webern (1790 - 1878), seit 1831 Kommandant des Füsilier-Bataillons des 17. Infanterie-Regiments in Wesel, und der Hauptmann der Artillerie a.D. und Rendant des Hauptsteueramtes in Wesel, Jacob Pahlke. 1833 eröffneten sie zu diesem Zweck eine Sammlung innerhalb der preußischen Armee.

Das Denkmal wurde nach Plänen Karl Friedrich Schinkels von August Kiss in Berliner Eisenguss erstellt und am Hinrichtungs- und Begräbnisort der Schillschen Offiziere in den Lippewiesen aufgestellt. Es ist eine schlichte, klassizistische, an antike Vorbilder angelehnte Gedenkstätte.

Das Denkmal zeigt auf der Stadtseite die trauernde Borussia und die heranschreitende Siegesgöttin am Altar des Vaterlandes. Auf dem mit dem preußischen Adler gezierten Altar liegt das Richtbeil, über das die Viktoria einen Kranz hält und damit den Märtyrertod in einen Sieg verwandelt. Darunter liest man die Namen der elf Offiziere.
Auf der stadtabgewandten Seite thront der preußische Adler über elf Sternen und dem Sinnspruch: "Sie starben als Preußen und Helden am 16ten Sept. 1809." Ein Kranz von bereits früher angepflanzten Pappeln und Akazien umgab das Denkmal und verwandelte die Anlage in einen Gedenkhain.

Die bei der Enthüllung des Denkmals am Jahrestag des Einmarsches der Alliierten in Paris, am 31. März 1835, gehaltene Rede des Weseler Garnisonspredigers Karl Eduard Verhoeff deutete das Denkmal als "ein dauerndes sichtbares Zeichen der Trauer, der wehmütigen Erinnerung an eine Zeit der Schmach unseres Volkes, an eine blutige That, die in trotzigem Uebermuthe der Unterjocher vieler Nationen hier verüben ließ." Zugleich galt ihm das Denkmal als Andenken an die heldenhaften Märtyrer für die Freiheit des Vaterlandes, als Ansporn, König und Vaterland auch künftig unter Einsatz des Lebens gegen die Feinde zu verteidigen, weil - so der zweite Redner, der protestantische Weseler Prediger Friedrich Gerhard Lohmann, - "es für Söhne des Vaterlandes nichts Schöneres gibt, als die Todesweihe fürs Vaterland". Dieser im Denkmal aufgehobene Appell zum Opfertod für das Vaterland ließ es im weiteren Verlauf der Geschichte besonders in Krisenzeiten, im Vorfeld und während der Kriege gegen Frankreich, als prädestiniert für eine entsprechende politische Indienstnahme erscheinen.

1982 wurde das Schilldenkmal in der Liste der eingetragenen Denkmäler aufgenommen.