Der Willibrordi-Dom ist die alte Weseler Stadtkirche. Sie wurde in ihrem heutigen Erscheinungsbild zwischen 1501 und 1540 als spätgotische Basilika mit fünf Kirchenschiffen erbaut. Die Turmhaube wurde 1477/78 errichtet.
Bereits vor 800 nach Christus stand an gleicher Stelle eine kleine Kirche. Diese wurde mehrfach erneuert und umgebaut. Sie unterstand in früherer Zeit dem Kloster Echternach, wo der Friesenmissionar Willibrord (gestorben 739) bestattet ist.
Vor der Reformation standen in der Kirche Kirche bis zu 20 Altäre, die überwiegend von Bruderschaften oder Privatpersonen gestiftet worden waren. Ostern 1540 wurde auf Wunsch zahlreicher Bürger und Veranlassung des Stadtrates die Reformation eingeführt.
Die baufällige und deswegen für einige Jahre geschlossene Kirche wurde von 1883 bis 1896 wurde mit Hilfe des preußischen Herrscherhauses im neugotischen Stil. Die Kirche erhielt auch einen - im 16. Jahrhundert geplanten, aber nicht ausgeführten - Chorumgang.
Durch die alliierten Bombenangriffe 1945 auf Wesel wurde auch der Willibrordi-Dom erheblich zerstört. Für den Wiederaufbau wurde 1947 der Dombauverein gegründet. Die Kirche wurde zurückgebaut auf den Zustand des 16. Jahrhunderts. Von der neugotischen Überformung blieb lediglich der Chorumgang erhalten.
Mit der Aufbringung des Chor-Reiters wurde der Wiederaufbau 1994 abgeschlossen.
Bei einem Rundgang durch den Dom besonders beachtenswert:
Das Große Westfenster im Turm, farbig gestaltet nach einem Entwurf von Professor Vinzent Pieper. Die Neue Orgel wurde im Hohen Chor errichtet und im Herbst 2000 mit zunächst 51 ( später 56 Registern ) fertiggestellt. Erbaut wurde die Orgel von der Firma Marcussen & Sohn, Aabenraa / Dänemark. Die äußere Gestaltung erfolgte nach einem Entwurf von Ralph Schweitzer, Bonn. Professor Karl Straube war von 1897 bis 1902 Organist am Willibrordi-Dom.
Die Heresbachkapelle wird vom Kirchenraum durch ein schmiedeeisernes Gitter von Kurt-Wolf von Borries, Köln, abgetrennt. In der Kapelle ist ein herausragendes Schweberippengewölbe zu sehen, ein Höhepunkt der spätgotischen Steinmetzarbeit in Deutschland. Hier erinnern ein Grabstein sowie ein Auferstehungsepitaph an den Humanisten Konrad Heresbach (1496-1576) und seine Frau Mechtelt van Duenen, die in der Kapelle begraben wurden. Ein zweites herausragendes Schweberippengewölbe von Meister Gerwin findet sich ist in der Alyschlägerkapelle neben dem Nordportal.Im Willibrordi-Dom sind etwa 50 Grabsteine zu finden, die jetzt an den Wänden angebracht sind. Sie erinnern daran, daß der Innenraum für Jahrhunderte auch Begräbnisplatz war.
Die bronzenen Türgriffe an den Windfängen mit den Themen Altes Testament (Nordportal), Neues Testament (Südportal), Weseler Kirchensiegel (Westportal) schuf die Weseler Bildhauerin Eva Brinkman.
Seit 1982 ist der Willibrordidom eingetragenes Denkmal.
Öffnungszeiten
dienstags bis freitags
14.30 - 17.00 Uhr
mittwochs und samstags
10.00 - 12.00 Uhr
Ostern bis Oktober auch samstags, sonntags und feiertags
14.30 - 17.00 Uhr
Das Glockenspiel erklingt täglich, jeweils eine Minute vor 10.00 Uhr, 12.00 Uhr, 16.00 Uhr und 18.00 Uhr
Führungen von Gruppen sind nach vorheriger Anmeldung möglich:
Telefon 02 81 / 2 89 05
Telefax 02 81 / 1 56 24