Ort: Marienstraße / Am Honigacker
Einweihung: 29.06.1980 | Künstler: Klaus Giesen
Der dreiteilige, 2,30m hohe Gedenkstein aus Michelauer
Rotlava erinnert an die mittelalterliche Kapelle, die erstmals
1487 urkundlich erwähnt wurde. Auf ihm sind die Namen
der Gindericher Schutzheiligen gegen die Pest sowie die
Jahreszahlen ihrer ersten urkundlichen Erwähnung eingeschlagen.
Hauptstück des Gedenksteins ist der achteckige
Mittelteil, der an die ebenso achteckige mittelalterliche
Leprosenkapelle erinnert, die noch einmal auf den Seitenflächen
dargestellt ist. Auf der Vorderseite findet sich die
Inschrift: „Zur Erinnerung an die Leprosenkapelle“.
Die erste Gindericher Leprosenkapelle wurde erstmals 1487 urkundlich erwähnt. Sie stand an der Kreuzung Papenweg - Molkereistraße. Im Laufe der Zeit verfiel diese Kapelle. Im Jahre 1910 ließ der damalige Pfarrer Schrader eine neue Kapelle im alten Stil errichten. Zwischen den beiden Weltkriegen diente sie als Kriegergedächtnisstätte. Durch Kriegsereignisse im 2. Weltkrieg wurde sie schwer beschädigt.
Im Zuge des Ausbaues der Marienstraße musste das Gebäude im Jahre 1967 abgerissen werden. Im Jahre 1977 ergriffen die Gindericher St.-Antonius-Schützenbruderschaften die Initiative einen Gedenkstein zur Erinnerung an die Leprosenkapelle zu schaffen.
Auf der Vorderseite des unteren Teils steht folgende Inschrift "Zur Erinnerung an die Leprosenkapelle". Die beiden Seitenflächen zeigen die Umrisse der mittelalterlichen und der 1910 errichteten Leprosenkapelle.
Quellenangabe Text: NRZ/RP vom 30. Juni 1980 und Mitteilungen der Historischen Vereinigung Wesel e.V. (Nr. 86, Juni 1998)