Der Zweite Weltkrieg ging seinem Ende entgegen. Tausende deutsche Soldaten mussten den Weg in die Gefangenschaft antreten. Der Vormarsch der Alliierten ging so zügig vonstatten, dass für die zahlreichen Gefangenen keine geeigneten Gefangenenlager errichtet werden konnten. Das Organisationsvermögen der Alliierten war überfordert. So musste improvisiert werden und den Gefangenen wurden menschenunwürdige Lebensverhältnisse zugemutet.
Auf dem Meerfeld in Büderich war seit dem 20. April 1945 ein solches Kriegsgefangenenlager, etwa 90 Hektar groß, von den Amerikanern eingerichtet worden. Es wurde begrenzt von der Eisenbahnlinie Büderich-Menzelen im Nordwesten, dem Deutsche Solvay-Werk Borth im Südwesten, der B 58 im Südosten und der Winkeling am Ortsrand Büderichs im Nordosten. Die Soldaten mussten bei Wind und Regen auf blankem Acker leben. 80.000 gefangene deutsche Soldaten waren in diesem "Lager" eingesperrt. Am 15. Juni 1945 wurde das Lager aufgelöst. Die noch nicht entlassenen Gefangenen, es waren noch Zehntausende, mussten in einem Elendsmarsch in das Kriegsgefangenenlager Rheinberg umziehen.
Zur Erinnerung an dieses Lager wurde im August 1965 ein Mahnmal errichtet. Innerhalb einer niedrigen Umfassungsmauer befindet sich ein Hochkreuz und eine Tafel mit der Inschrift: "Mahnmal der Erinnerung an das Kriegsgefangenenlager Büderich 1945".
Quellenangabe Text: Mitteilungen der Historischen Vereinigung Wesel e.V. (Nr. 86, Juni 1998)