Wenn Ihr Wohn- oder Geschäftshaus ein Flachdach oder ein nur gering geneigtes Dach hat, sollten Sie einmal prüfen, ob sich das Dach für eine Begrünung eignet. Ein Gründach kann sich nämlich lohnen: für Sie, fürs Klima und für die Natur!
Regionales Gründachkataster für die Metropole Ruhr
Der Regionalverband Ruhr (RVR) bietet auf seiner Website ein Tool an, mit deren Hilfe Sie prüfen können, wie hoch die Eignung Ihres Gebäudes für ein Gründach ist. Das Gründachkataster zeigt durch Einfärbung der Dachflächen nicht nur an, wie gut sich das Gebäude für ein Gründach eignet. Über eine Detailanalyse können Sie weiterhin erfahren, wie hoch die eingesparte Abwassermenge, die CO2-Absorption und der gebundene Feinstaub pro Jahr geschätzt werden.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die Analyseergebnisse des Gründachkatasters auf einem automatisierten Verfahren beruhen und die Datenbasis der Laserscandaten je nach Kommune und Befliegungsjahr variiert. Die Ergebnisse dienen als erste Einschätzung. Das Ergebnis sollte in jedem Fall überprüft und die Entscheidung für ein Gründach durch entsprechende Fachleute begleitet werden.
Regionales Gründachkataster des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bietet ebenfalls ein Gründachkataster an. Dieses geht noch mehr ins Detail: Hier können zusätzlich die Niederschlagsgebühren der Kommune eingegeben und eine mögliche Einsparung berechnet werden.
Welches Tool ist für wen geeignet?
Das Gründachkataster des RVR eignet sich aufgrund seiner Benutzeroberfläche besser, wenn Sie einen ersten groben Überblick gewinnen möchten.
Wenn Sie bereits grob informiert sind und nun die nächsten Schritte einleiten wollen (einen Dachdecker anfragen, ein Angebot bezüglich Leistungen und Kosten abgleichen, etc.), eignet sich das Gründachkataster des LANUV besser. Dieses eignet sich als Planungsinstrument, was beispielsweise für Investoren hilfreich sein kann.
Die vielfältigen Vorteile von grünen Dächern
Ein grünes Hausdach ist ein echtes Multitalent. Es schützt die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen und kann somit die Lebensdauer der Abdichtung verdoppeln. Die Begrünung wirkt gleichzeitig als Dämmung im Winter vor Kälte und dient im Sommer als Hitzeschutz. Begrünte Dächer bilden zudem wichtige Ersatzlebensräume und Trittsteinbiotope für Tiere und Pflanzen und binden CO2 und Staub aus der Luft. Schließlich sorgen Gründächer für Verdunstungskühlung bei Hitze und können Überschwemmungen im Fall von Starkregen abmildern, da sie Wasser speichern.
Die Analyse des Gründachkatasters durch den RVR hat gezeigt, dass sich fast jedes zweite Dach in der Metropole Ruhr vorbehaltlich der Statikprüfung potenziell zur Begrünung eignet. Wären alle diese Dächer begrünt, könnten 25.000 Tonnen CO2 und Staub pro Jahr gebunden werden.
Auch die Kombination eines Gründachs mit einer Photovoltaikanlage kann von Vorteil sein, da die Effektivität der Anlage durch die Kühlleistung der Begrünung steigt.
Mit dem unten stehenden Link gelangen Sie direkt auf das Gründachkataster für die Stadt Wesel.
Widerspruchsrecht
Grundstückseigentümer, die nicht wollen, dass ihre Dachflächen in dem Solarpotenzialkataster zu sehen sind, können in schriftlicher Form die Herausnahme beim Regionalverband Ruhr, Anne Hoffmann, hoffmann@rvr.ruhr, beantragen. Das Antragsformular, die Kontaktdaten der Ansprechpartnerin sowie weitere Informationen zum Widerspruch finden Sie auf der Seite des Solarpotentialkataster
Links
Ansprechpartner
Telefon: 0281 / 2 03 27 24
E-Mail: Ulrich.Kemmerling@wesel.de