Hansestadt Wesel am Rhein

Sie haben vor einiger Zeit die Grünfläche Ihres Hauses zu einem Stein- oder Schottergarten umgestaltet? Oder Sie planen, dies in Kürze zu tun?

Wenn ja, wäre das sehr bedauerlich. Die Nachteile für Umwelt, für Natur und letztlich auch für Sie persönlich wären sehr groß!

Beginnen wir mit der Motivation für solche Schottergärten.

Sicher, Sie müssen auf Steinen zunächst kein Unkraut jäten oder Gras mähen. Sie „ersparen“ sich also Arbeitszeit im Garten, die Sie gerne für andere Dinge verwenden. Das dürfte aber nur vorübergehend gelten. Auch ohne eine Bepflanzung wächst es schon bald zwischen den Steinen, weil organische Stoffe aus der Umwelt auf Ihre Schotterfläche geweht werden und sich zwischen die Steine festsetzen. Sie bilden eine Humusschicht und darauf wachsen dann Algen, Moose, Flechten, später aber auch Wildkraut und irgendwann sogar Bäume. Wollen Sie dies vermeiden, müssen Sie also mühsam Pflanzen und Humus zwischen den Steinen entfernen.

Und nun kommen wir zu den weiteren Nachteilen.

Der seit einigen Jahren auch bei uns spürbare Klimawandel heizt zukünftig die Städte extrem auf. Dort, wo nur Steine und Mauern Wärme aufnehmen und speichern, dort, wo keine Bäume und Grünflächen für eine Abkühlung der Umwelt sorgen, bleibt es auch nachts bald unerträglich warm. Das ist zunächst nur lästig, schnell aber auch gesundheitlich bedenklich.

Mit dem Erhalt eines grünen Vorgartens leisten Sie einen kleinen Beitrag, dass sich das Mikroklima in Ihrem Wohnumfeld nicht allzu sehr negativ entwickelt.

Eine weitere Folge des Klimawandels sind öfter auftretende und heftigere Starkregenereignisse. Wir haben mit Straßen, Wohn- und Gewerbegebieten heute so viele Flächen versiegelt, dass Regenfluten nicht versickern oder schnell abfließen können. Daher können bei Starkregen auch in Wesel erhebliche Schäden an Gebäuden entstehen. Mit dem Erhalt Ihres Vorgartens haben Sie eine wirksame Versickerungsfläche und schützen so auch Ihr Eigentum.

Ein bunter Garten ist schließlich für zahlreiche Tiere wichtig. Insekten und Vögel finden dort Nahrung und Versteckmöglichkeiten. Und Bienen finden in grünen Vorgärten oft Nektar, ohne dass dieser durch Spritzmittel belastet ist. Machen Sie Ihr Grundstück daher zu einer grünen Oase für die Artenvielfalt.

Detaillierte Informationen können Sie dem Flyer „Blühende Vielfalt im Vorgarten – Alternativen zu Schotter und Kies“ der Natur- und Umweltschutzakademie NRW entnehmen.