Am Ende ging es schnell. Ein ukrainischer Transporter, der die Firma Imgrund Silogistic beliefert hatte, nahm auf dem Rückweg in die Ukraine mehrere Tonnen Hilfsgüter mit. Neben medizinischem Equipment, das von Weseler Unternehmen gespendet wurde (unter anderem von Luttermann), gehörten auch Pakete der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zur Fracht. Unter anderem hat die GIZ den ukrainischen Partnerstädten deutscher Kommunen Spielgeräte zur Verfügung gestellt. Auch Wesels Partner in der Ukraine profitieren von den Hilfsmitteln.

Erfreulich ist, dass im Rahmen eines Benefizkonzerts im Gemeindezentrum Gnadenkirche Ende August über 700 Euro Spenden eingenommen worden sind. Mit dem Geld wurden ebenfalls benötigte Sachen für Samar gekauft und mit dem Hilfstransport verfrachtet. „Es ist wichtig, dass wir unseren Freunden in dieser schwierigen Zeit weiterhin zur Seite stehen. Besonders freut mich, dass neben den Weseler Unternehmen auch die Zivilgesellschaft hilft. Ob Spenden bei einem Konzert oder von Service-Clubs – die Hilfsbereitschaft ist enorm“, betont Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Die Freude in Samar ist ebenfalls groß. Die Stadt wird leider immer noch von russischen Bomben und Drohnen heimgesucht. Vor allem das medizinische Equipment, wie zum Beispiel gebrauchte Rollstühle, und das Spielzeug für die traumatisierten Kinder hat die Stadt bitter nötig.
Anders als beim ersten großen Hilfstransport ist der Transporter nicht nach Novomoskovsk gefahren, obwohl die Koordinaten gleichgeblieben sind. Die Stadt hat nämlich ihren Namen geändert. Als der Bürgermeister der Stadt Novomoskovsk, Serij Rieznik, Wesel im Sommer 2023 besuchte, hat ihn vor allem der Beiname der Hansestadt Wesel am Rhein fasziniert. Als Stadt den Namen des Lebensarms, des Flusses, zu tragen, sei clever, so der Bürgermeister. Wesel am Rhein – wer den Namen hört, kann die Stadt geografisch einordnen. Zudem kann man sich darunter etwas vorstellen, zum Beispiel Tourismus und einen starken Wirtschaftsstandort. So nahm der Bürgermeister die Idee mit, seine Heimatstadt umbenennen zu lassen. Gesagt, getan: der Stadtrat in Novomoskovsk folgte der Idee, die Stadt in Samar umzubenennen. Samar – so heißt der Fluss, der der ukrainischen Stadt ihren besonderen, natürlichen Charme verleiht.
Geplant ist, dass zeitnah eine kleinere Delegation aus Samar nach Wesel kommt, um hier unter anderem ein umgebautes Fahrzeug der GIZ in die Ukraine zu transportieren.