Jedes Jahr verlegt der Künstler Gunter Demnig gemeinsam mit der Stadt Wesel im Beisein von Schulklassen und finanziellen Unterstützern des Projekts die „Stolpersteine“. Auch in diesem Jahr sollten die goldfarbenen Gedenksteine an mehreren Orten in den Boden eingelassen werden. Da momentan keine größeren Ansammlungen im öffentlichen Raum zulässig sind und Gunter Demnig deshalb „schweren Herzens“ sämtliche Termine bis zum 20. Dezember 2020 abgesagt hat, wird die Verlegung auf das kommende Jahr (voraussichtlich im Sommer) verschoben. Dann haben auch alle Spenderinnen und Spender wieder die Möglichkeit, an der Verlegung teilzunehmen. Ebenso können dann Jugendliche die Verlegung mitgestalten. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Sie erinnern an die von Nationalsozialisten ermordeten Weselerinnen und Weseler jüdischen Glaubens. In Wesel sind bereits 134 Stolpersteine verlegt worden. Die meisten Stolpersteine sind in der Innenstadt, einer in Obrighoven und sechs in Büderich. Sie sind ein wichtiger Beitrag der aktiven Erinnerungskultur in Wesel. Daneben erinnert die Stadt an die Pogromnacht und an die Befreiung der Konzentrationslager (Holocaust-Gedenktag am 27. Januar). Zudem ist die Stadt Wesel seit 2019 Mitglied des Riga-Komitees. Darüber hinaus unterstützt sie Jugendliche bei Fahrten zu Gedenkstätten des Nationalsozialismus.
In den vergangenen Jahren haben Schülerinnen und Schüler, unter anderem des Andreas-Vesalius-Gymnasiums, und Jugendorganisationen, wie zum Beispiel die Jusos, Stolpersteine gereinigt.
Um Stolpersteine verlegen zu können, braucht die Stadt Wesel Sponsoren. Interessierte erhalten weitere Informationen bei Doris Rulofs-Terfurth vom Stadtarchiv Wesel (doris.rulofs-terfurth@wesel.de, Tel.: 0281/ 164-5396).