Im September 2020 haben Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wesel, Regina Lenneps, die Broschüre: „WEGgefährtinnen der Stadt Wesel“ vorgestellt. Zahlreiche Exemplare wurden an verschiedene Institutionen, darunter Bibliotheken und Museen, verschickt.
In Wesel gibt es 735 Straßen. Davon wurden bisher 33 Straßen nach Frauen oder weiblichen Vornamen und 150 Straßen nach Männern benannt.
Die Broschüre beinhaltet die Biographien der Frauen, nach denen in Wesel Straßen benannt wurden. So zum Beispiel Ida Noddack (Cover), die 1896 in Wesel Lackhausen geboren wurde. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Verdienste wurde sie mehrfach, gemeinsam mit ihrem Mann, für den Nobelpreis im Fach Chemie vorgeschlagen. Auch wenn ihnen diese Auszeichnung nie verliehen wurde, wird deutlich, welch herausragende Bedeutung diese Weseler Wissenschaftspionierin für die Forschung hatte.
Zuschriften zur Broschüre kamen unter anderem von der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach. Sie freute sich über die besondere Form der Wertschätzung, insbesondere für die Mütter des Grundgesetzes, Friederike Nadig, Dr. Elisabeth Selbert, Dr. Helene Weber und Helene Wessel. „Der Einsatz dieser für unser Land so wichtigen Frauen ist viel zu lange nicht gewürdigt worden“, so Ministerin Ina Scharrenbach in ihrem Brief an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.
Auch Sophie Scholl, die gemeinsam mit ihrem Bruder in Wesel mit der Geschwister Scholl Straße benannt wurde, ist Teil der Broschüre. Sophie und Hans Scholl wurden während des Zweiten Weltkriegs im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv und wurden bekannt als Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose. „Gerne registrieren wir, dass Sophie Scholl eine dieser 33 Frauen ist, die Sie würdigen. Im nächsten Jahr würde Sophie Scholl 100 Jahre alt. Vielleicht ist ihr Geburtstag am 09. Mai ein Anlass für die Stadt Wesel am Straßenschild dieses denkwürdige Datum sichtbar zu machen“, schreibt die 1. Vorsitzende der Weiße Rose Stiftung e.V. München, Frau Dr. Hildegard Kronawitter, als Dank an Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.
In den Sozialen Medien hinterlassen die Weseler „WEGgefährtinnen“ ebenfalls Spuren. Anlässlich des 45. Todestages von Hannah Arendt erinnerte die Facebook Gruppe „Ein Stückchen Feminismus“ Anfang Dezember (4. Dezember 2020) an die hoch angesehene Philosophin und Publizistin.
„Wir gedenken der jüdisch-deutschen US-amerikanischen Theoretikerin und Publizistin und möchten euch auf die spannende Biografie der Philosophin hinweisen, die von der Gleichstellungsstelle der Stadt Wesel im Rahmen der Broschüre „WEGgefährtinnen der Stadt Wesel“ in diesem Jahr erstellt wurde“.
Ebenso wie Bertha von Suttner, die am 10. Dezember 1905, also vor 115 Jahren, als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde.
Ein Hauch von Glamour weht durch die Straßen der Hansestadt Wesel am Rhein. Düsseldorf, München oder New York – Die WEGgefährtinnen der Stadt Wesel hinterlassen bis heute ihre Spuren rund um den Globus.
Wer sich selbst ein Bild von der Broschüre machen möchte, kann sich kostenlos in der Stadtinformation (Großer Markt 11, 46483 Wesel) und im Rathaus, Gleichstellungsstelle vor Zi. 116 (Klever-Tor-Platz 1, 46483 Wesel) ein Exemplar abholen oder auf der städtischen Internetseite, www.wesel.de, digital herunterladen.
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