Vor den Bomben fliehen, eine Auszeit von dem tristen Alltag –der Rat der Stadt Wesel hat im Rahmen der Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Novomoskovsk Kinder und Jugendliche zu einer Ferienfreizeit in die Hansestadt Wesel eingeladen. Dank Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und städtischen Haushaltsmitteln konnte die Ferienfreizeit organisiert werden. 18 Kinder sowie drei Betreuerinnen waren vom 8. bis zum 21. Juli in Wesel. Im Rahmen des Besuchs nahmen die Jugendlichen unter anderem an der Weseler Ferienfreizeit teil. So gestalteten sie gemeinsam mit Kindern aus Wesel bei einem Graffiti- Workshop im Jugendzentrum Karo eine Wand. Zudem nahmen die Jugendlichen auch an Ausflügen der Weseler Ferienfreizeit teil. Zusammen mit deutschen Kindern besuchten sie den Zoo in Gelsenkirchen. Auch ein Besuch der Stadt Köln stand auf dem Programm. Vor allem vor der „Haustür“ konnten die Kinder und Jugendlichen die Natur und Landschaft des Niederrheins in Wesel kennenlernen. So lud das Kiesunternehmen Holemans die Kinder zu sich ins Kieswerk Ellerdonk in Bislich ein. Neben einem gemeinsamen Frühstück und einem Mitmachprogramm rund um das Thema Sand und Kies durften die Kinder am Mittag schwimmen.
Zusammen mit dem Sportverein SV Rheinkraft Ginderich organisierten die Jusos Wesel einen Austausch mit den Jugendlichen aus der Ukraine.
Unter anderem wurde die ukrainische Gruppe von Landrat Ingo Brohl (im Kreishaus) und Jugenddezernent Rainer Benien (im Rathaus) begrüßt.
Insgesamt kostete der Aufenthalt der Gruppe rund 30.000 Euro (davon ca. 7.500 Euro Eigenanteil der Stadt Wesel).
Derzeit organisiert die Stadt Wesel einen zweiten Hilfstransport. Erste Sachspenden sind bereits bei der Imgrund GmbH (die den Transport logistisch organisiert) eingetroffen. Neben medizinischem Equipment und Büroausstattung (Spende von einer Institution) wird zudem ein Paket der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit verfrachtet. Das Paket, ein Set mit Outdoor-Spielgeräten, wird voraussichtlich Anfang Herbst geliefert. Darüber hinaus erhält Novomoskovsk einen umgerüsteten Transporter. Dieser wird mit einer speziellen Rampe ausgestattet, damit Menschen mit Rollstühlen barrierefrei einsteigen können. Bezahlt wird der Transporter von der GIZ. Die Stadt Wesel leistet lediglich einen Eigenanteil in der Form, dass die Stadtverwaltung die Kosten für den Transport in die Partnerstadt übernimmt. Dazu hat die Stadt Wesel bereits erste Kontakte zu Organisationen, die den Transporter in die Ukraine bringen können, aufgenommen. Sobald die Pakete geliefert worden sind, soll der Transport nach Novomoskovsk abgewickelt werden. Die Stadt Wesel wird die Politik zu gegebener Zeit informieren und einladen.
Erfreulich ist, dass im Rahmen eines Benefizkonzerts im Gemeindezentrum Gnadenkirche Ende August über 700 Euro Spenden eingenommen worden sind. Mit dem Geld werden ebenfalls benötigte Sachen für Novomoskovsk gekauft und mit dem Hilfstransport verfrachtet.
Der musikalische Abend stand unter dem Motto: “Alles über die Liebe“. Akademische und volkstümliche Werke unterschiedlicher Stilrichtungen - von J.S. Bach bis Hugo Wolf, sowie zwei Klavierstücke von Bach und Chopin, standen auf dem Programm.
Ziel dieses Konzertes war es, in Wesel und Umgebung „gestrandeten“ ukrainischen Musiker*innen in Zukunft mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Aufführungsmöglichkeiten zu ermöglichen.
Alle Musiker*innen, die Pianistin Yulia Sokolova, die Sopranistin Karyna Serdiuk und der Bassist Ulrich Kuklinski, wussten durch ihre emotionale und ausdruckstarke Leistung zu überzeugen.