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Jahresausblick 2025

2024:

Dass Wesel Partnerschaften pflegt, ist bekannt. So feierte die Stadt gemeinsam mit der britischen Stadt Felixstowe das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft. Unter anderem wurden symbolisch fünf Bäume vor der Zitadelle gepflanzt. Zudem ist im Rahmen der Jubiläumsfeier in Wesel an einer Hausfassade an der Brandstraße/Ecke Tückingstraße dank der großzügigen Unterstützung der Jubiläumsstiftung Verbands-Sparkasse Wesel ein künstlerisch hochwertiges Wandbild entstanden. 

Während der Krieg in der Ukraine fortgesetzt wird, hat die Stadt Wesel gemeinsam mit hiesigen Unternehmen einen weiteren Hilfstransport mit medizinischem Equipment sowie Spielgeräten für Samar organisiert. Zudem konnte dank der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein umgebauter, barrierefreier Minibus beschafft werden. Dieser wird zeitnah nach Samar überführt. 

Positiv hervorzuheben ist, dass im Sommer 2024 Kinder und Jugendliche aus Samar an einer Ferienfreizeit in Wesel teilgenommen haben. Zwei Wochen lang erholten sich die Kinder vom Krieg in ihrer Heimat. Dabei lernten sie deutsche Freunde kennen. Zudem wurde Anfang 2024 im Weseler Rathaus eine Ausstellung zu Samar eröffnet. 

Auch im Zusammenleben innerhalb der Stadt ist eine Menge geschehen. Der Integrationsrat hat mit einem tollen bunten Festakt sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Der Jugendrat hat mit Beteiligungsangeboten und Veranstaltungen auf sich und die Belange junger Menschen aufmerksam gemacht. Neben dem Integrationsrat und Jugendrat der Stadt Wesel hat erfolgreich ein drittes wichtiges Bürgergremium seine Arbeit aufgenommen: der Inklusionsrat. Hochmotiviert haben die Mitglieder in ihrer konstituierenden Sitzung festgelegt, sich gemeinsam mit gesellschaftlichen und institutionellen Akteuren für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen stark zu machen. 

Neben den guten Beziehungen zu den Partnern der Stadt Wesel und dem bürgerschaftlichen Engagement ist es gelungen, die Herausforderungen der Zeit zu meistern und zugleich auch geplante Bauprojekte voranzutreiben oder sogar erfolgreich abzuschließen. So ist unter anderem die Retentionsfläche an der Rheinpromenade fertiggestellt worden. Stadtfeste und andere größere Veranstaltungen können dort durchgeführt werden. Zum Beispiel findet dort 2025 die große, beliebte Esel-ordenverleihung statt. 

Animierter Planungsentwurf des neuen Kombibads am Rhein - Blick auf die Saunawiese
2025 – Projekte, Vorhaben in der Stadt Wesel

Das Kombibad Wesel zählt zu den bedeutendsten Bauprojekten in Wesel. Wer sich von dem Baufortschritt ein Bild machen möchte, kann die Baustelle in den letzten Zügen beobachten. Nach dem Feinschliff im „Innenleben“ des Bads soll die Eröffnung im nächsten Jahr stattfinden.

Schulbauprogramm

Wie in den Vorjahren werden große Summen in die städtischen Immobilien investiert. Vor allem in das Schulbauprogramm fließen mehrere Millionen Euro. Unter anderem beginnt 2025 ein Planungsbüro mit den Arbeiten an der Ida-Noddack Gesamtschule. Noch im Laufe des Jahres 2025 wird dem Rat die konkrete Planung zur Beratung vorgelegt. Auch an anderen Standorten werden die Arbeiten aufgenommen. So werden derzeit Ausschreibungen für die Baumaßnahmen an den Gemeinschaftsgrundschulen Feldmark und Quadenweg sowie für den 2. Standort der Innenstadt Grundschule vorbereitet. Die drei Maßnahmen zusammen umfassen ein Investitionsvolumen von über 60 Millionen Euro

Mehr Kinder – mehr Kitas

Auch im Bereich der Kinderbetreuung investiert die Stadt Wesel erneut mehrere Millionen Euro. Mit dem Neubau einer Kindertageseinrichtung Am Feldtor entstehen sechs neue Gruppen, um den steigenden Bedarf an Kita-Plätzen gerecht zu werden (8 Millionen Euro). Darüber hinaus werden die Einrichtungen an der Delogstraße und im Hessenviertel erweitert (zusammen 3,4 Millionen Euro). 

Neu ist, dass auch die Kindertageseinrichtungen Lutherhaus erweitert wird. 

Die Ausbau-Initiative im Bereich der Kindertageseinrichtungen ist ein Ausdruck der wachsenden Bevölkerung der Stadt Wesel. Es ziehen nicht nur mehr Familien nach Wesel, sondern durch die gestiegene Lebensqualität werden die Menschen in der Hansestadt Wesel statistisch älter. 

100+

Über 35 Personen im Stadtgebiet werden 2025 voraussichtlich 100 Jahre und älter sein. Auch deshalb ist es wichtig, dass die Stadt Wesel weiterhin den Bau von Seniorenheimen unterstützend begleitet. 

Darüber hinaus wird viel Geld in das schulische Umfeld und Inventar investiert. Zum Beispiel erhalten alle Schulen Defibrillatoren. 

Kultur von morgen

Saal Städtisches Bühnenhaus

Auch Kultureinrichtungen profitieren von zahlreichen Modernisierungsmaßamen. Das Städtische Bühnenhaus wird mit neuer Ton- und Lichttechnik für fast 30.000 Euro ausgestattet. Dadurch werden nicht nur die Veranstaltungen in ein besseres Licht gerückt, sondern durch den Einsatz von modernen LED werden Energiekosten weiter gesenkt. 

Um die Stadtgeschichte besser als bisher an die Bedingungen der digitalen Welt anzupassen, wird ein neuer moderner Archivscanner im Stadtarchiv angeschafft. Das 20.000 Euro teure Gerät erstellt wichtige Digitalisate. So kann die Weseler Geschichte, das Weseler Stadtarchiv an wichtige zugängliche Archivportale angedockt werden. Das sichert Kulturgut und bietet die Möglichkeit, an Quellen der Stadtgeschichte heranzukommen, die bislang aus den Tiefen des Archivs geholt werden mussten.

Straßen im neuen Glanz

Neben den städtischen Immobilien legt die Stadt Wesel besonderen Wert darauf, die städtischen Straßen auf Vordermann zu bekommen. Erst kürzlich wurden die Straßenarbeiten an der Pastor-Janßen-Straße und dem Kaldenberg erfolgreich beendet. 2025 werden auch die Ritterstraße und Flesgentor abgeschlossen sein. 

Die Neugestaltung weiterer Straßen wird zum Beschluss im nächsten Jahr in den Rat gegeben. Unter anderem sind Baubeschlüsse geplant für die Hafenstraße, die Grünstraße und die Straße Am Nordglacis. Voraussetzung sind Fördermittel.

Doppelt hält besser

Um in Zukunft Verkehrsströme besser planen zu können, wird – unter der Voraussetzung, dass europäische Fördermittel fließen – ein digitaler Zwilling der Stadt Wesel erstellt. Mit den visualisierten Daten lassen sich Veränderungen und vor allem die Auswirkungen simulieren. Zudem können Daten besser und zielgenauer erhoben und in einem Zusammenhang gesetzt werden. 

Grünflächen

Vorstellung der entsiegelten Fläche

Bereits seit Jahren ein adäquates Mittel, um das Stadtklima zu verbessern und die Hitze-Resilienz zu steigern, ist das Anlegen von neuen Grünflächen. Die Stadt Wesel hat 2024 weitere Flächen entsiegelt (u. a. ehemalige Rollschuhbahn) und begonnen, diese ökologisch (Biodiversität) aufzuwerten, zum Beispiel mit Bürgergärten (Büderich) oder Pico-Parks (z. B. Hugo-Becker-Straße). 

Baum ist nicht gleich Baum

Bei sämtlichen Baumaßnahmen, vor allem im Straßenbau, werden die Hinweise der AG Baumpflanzung berücksichtigt. Die Arbeitsgruppe berät, welche Bäume sich bei Hitze und Extremwetterereignisse wie Starkregen eignen. Dort, wo möglich, versucht die Stadt Wesel mehr neue Bäume zu pflanzen. 

PV-Anlagen

PV-Anlage auf dem Dach des Rathausanbaus
v. l. : Dezernent Dr. Markus Postulka, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Thorsten Hummel (Fachbereichsleiter Gebäudeservice) und Christopher Kloß (Klimaschutzmanager)

Ein weiterer Ansatz, einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten, ist der Ausbau von PV-Anlagen. Neben innovativen Projekten wie dem PV-Caport an der Gesamtschule Am Lauerhaas entsteht derzeit auf einer Fläche Am Fänger eine Freiflächenphotovoltaikanlage durch die in 2023 gegründete Stadtwerke Wesel Service und Energie. Weitere PV-Anlagen sind auf den Dächern der Polderdorfschule, der Konrad-Duden-Grundschule und dem AVG geplant.

...und viel Licht

Darüber hinaus werden fast 500.000 Euro in die Umrüstung von Straßenlaternen auf LED-Technik investiert. So lässt sich Energie sparen. Das schont die Umwelt und den städtischen Haushalt. 

Wesel in der Hosentasche

Für Bürgerinnen und Bürger wird es auch im Kontakt mit den Dienstleistungen der Stadtverwaltung moderner. So wird 2025 eine neue Stadt-App veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit WeselMarketing und dem ASG konzipiert wird. 

Umzug

Eine weitere Änderung ergibt sich im Standesamt. Da die Dienstleistungen stark nachgefragt sind, verbleibt ein Teil im Erdgeschoss des Rathauses. Dadurch können Prozesse beschleunigt werden. 

Wer Sport machen möchte

Spatenstich Trendsportanlage

Die Neugestaltung des Auebereichs hin zu einem modernen Freizeit- und Naherholungsraum nimmt immer weitere Züge an. Nachdem bereits die Minigolf-Anlage fertiggestellt wurde, wird 2025 die neue Trendsportanlage am Auesee fertiggestellt. Die Anlage umfasst einen Calisthenics-Teil, einen Boulder-Bereich sowie ein Multifunktionsspielfeld mit Basketballkörben und Fußballtoren. Der Baustart einer Skate- und Bikeanlage im Auebereich erfolgt ebenfalls in 2025. Das neue Multifunktionsgebäude soll auch in 2025 fertiggestellt werden.

Für 2025 sind zudem erneut Investitionen in Spielplätze (im sechsstelligen Bereich) geplant. Auch in die Sport-Infrastruktur wird investiert. Neben den Arbeiten in mehreren Turnhallen werden u. a. zahlreiche Zäune für mehrere hunderttausend Euro für die Zukunft fit gemacht. 

Fachkräfte heute und morgen

Doch um all das zu planen und umzusetzen, braucht es Mitarbeitende. Neben den städtischen Projekten kommen fast jedes Jahr neue Aufgaben dazu. Zum Beispiel wird mit der Gesetzesänderung im Bereich des Wohngelds+ ab 01.01.2025 der Kreis der Berechtigten angehoben. Solche Anstiege spüren die Mitarbeitenden. Gleichzeitig besteht ein enormer Fachkräftemangel im Öffentlichen Dienst. Die Stadt Wesel konnte bisher noch erfolgreich junge Menschen für eine Ausbildung bei der Verwaltung gewinnen. Durch den eigenen „Nachwuchs“ konnten entstandene Lücken (größtenteils durch Erreichen der Altersgrenze) zum Teil kompensiert werden. Nach wie vor kann die Stadtverwaltung viele Dienstleistungen vergleichsweise zügig bearbeiten. Längst sind vielerorts die Meldestellen nur eingeschränkt bzw. nur mit vorheriger Terminabsprache erreichbar – anders in Wesel. Die Stadtverwaltung wird weiterhin ihr freies, flexibles Angebot für Bürgerinnen und Bürger aufrechterhalten. Dazu zählt auch, dass die Stadtverwaltung auch zwischen den Jahren geöffnet hat

Von überall: digitale Dienstleistungen

Erfreulich ist, dass fast 150 Dienste auch online abgewickelt werden können. Im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) bietet die Stadtverwaltung Wesel zahlreiche Dienstleistungen digital an. Erneut kommen digitale Dienstleistungen ins Portfolio dazu. Bürgerinnen und Bürger können zum Beispiel ab 2025 Bewohnerparkausweise oder den Fischereischein digital beantragen.

ALARM

Sirene

Im Bereich des Rettungswesens wird es 2025 wieder laut: weitere 230.000 Euro werden in moderne Sirenentechnik investiert. Im Zweifelsfall können so flächendeckend weit über 90 Prozent der Bevölkerung unabhängig vom Stromnetz gewarnt werden. Besonders erfreulich ist, dass die Ausschreibung zur neuen Feuer- und Rettungswache auf dem Markt ist. Mit gleich acht zusätzlichen Auszubildenden in 2025 rüstet sich die Weseler Feuerwehr gegen den Fachkräftemangel. 

Steuern/Gebühren 2025

Durch die gestiegenen Herausforderungen und vor allem durch die angewachsene Aufgabenpalette der Kommunen, die der Bund und das Land beschlossen haben, sind die städtischen Ausgaben gestiegen. Der Hebesatz für die Grundsteuer A bleibt unverändert (370 %). 

Im Bereich der Grundsteuer B werden differenzierte Hebesätze eingeführt. Für Wohngebäude ergibt sich ein Satz von 782%. Für Nichtwohngebäude beträgt der Satz 1.353%. Die Gewerbesteuer bleibt auf 468 % unverändert.

Auch die Hundesteuer (ein Hund 94 Euro pro Jahr) bleibt unverändert. 

Die Abwassergebühr wird moderat in 2025 steigen. So zahlen Haushalte 2025 für Schmutzwasser 3,57 Euro pro Kubikmeter (zuvor 3,41 Euro). Die Gebühren für Niederschlagswasser steigt ebenfalls – 2025 1,19 Euro pro Kubikmeter (vorher 1,11 Euro pro Kubikmeter).

Im Bereich der Abfallentsorgung ist eine Gebührenerhöhung in Höhe von 5 Prozent unumgänglich. Auch die Friedhofsgebühren werden um 5 Prozent steigen, wohingegen die Gebühren im Bereich der Straßenreinigung und des Winterdienstes konstant gehalten werden konnten.