Nach vier Jahren ohne Verbesserung ist der Gender-Pay-Gap 2025 auf 16 Prozent gesunken. Frauen bekommen in Deutschland im Durchschnitt 16 Prozent weniger Geld als Männer. Das hat das Statistische Bundesamt für das Jahr 2024 berechnet. Der Unterschied zwischen dem Stundenlohn von Männern und Frauen wird als Gender-Pay-Gap oder Lohnlücke bezeichnet. Im Jahr 2024 lag der Stundenlohn von Frauen durchschnittlich bei 22,24 Euro, während Männer mit 26,34 Euro deutlich mehr verdienten. Das ist immer noch ein erheblicher Verdienstunterschied von 4,10 Euro zwischen Frauen und Männern. 2026 findet der Equal Pay Day bereits am 27. Februar statt! In diesem Jahr bleibt der Tag symbolisch am 7. März.
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern stehen im Widerspruch zur im Grundgesetz verankerten Gleichberechtigung der Geschlechter. In Artikel 3 Absatz 2 heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Trotz dieser eindeutigen rechtlichen Grundlage bestehen nach wie vor ungleiche Bezahlungen. Selbst wenn Frauen und Männer die gleiche Arbeit leisten, sind Lohnlücken noch weit verbreitet. Je größer der Gender-Pay-Gap, desto ungerechter und ungleicher ist die Bezahlung von Frauen im Vergleich zu Männern. Ein hoher Gender-Pay-Gap ist also ein Indiz für eine massive Benachteiligung. Ein Grund dafür ist unter anderem mangelnde Transparenz bei den Arbeitseinkommen. Dadurch bleiben Unterschiede im Gehalt und ungerechte Bezahlung oft unentdeckt. Vorurteile, Diskriminierung und fehlende Informationen über Gehälter hängen miteinander zusammen. Ein konkreter Anlass für die Diskussion über Entgelttransparenz ist die Umsetzung der europäischen Entgelttransparenzrichtlinie in deutsches Recht bis 2026. Sie verpflichtet Arbeitgeber*innen offenzulegen, nach welchen Kriterien und in welcher Höhe sie ihre Mitarbeitenden bezahlen. Dieser Schritt stellt eine bedeutende Maßnahme auf dem Weg zu mehr Lohngleichheit dar.
Anlässlich des Equal Pay Days hisst die Stadt Wesel in der Woche rund um den 07. März 2025 im Rathausinnenhof eine Flagge. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und die Gleichstellungsbeauftragte Regina Schmitz-Lenneps setzen sich dafür ein, Frauen zu ermutigen, das Thema Entgelttransparenz in den Lohngesprächen mit ihren Arbeitgeber*innen aktiv zu thematisieren. Ziel ist es, ein Bewusstsein für gleiche Bezahlung zu schaffen.