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Schlaglichter Stadtgeschichte Wesel 3

1586–1590

Spanische Belagerung: Über vier Jahre wird Wesel durch spanische Truppen belagert. Auch dadurch beginnt ein wirtschaftlicher Niedergang.

1614–1629

Spanische Besatzung und niederländische Befreiung: 1614 erobern spanische Truppen unter Ambrosio Spinola die Stadt. Das repressive Regiment und die versuchte Rekatholisierung führen zu wachsenden Unruhen. Mit Hilfe einer List dreier Weseler Bürger gelingt niederländischen Truppen 1629 die Befreiung Wesels. Dieser Tag wird in den folgenden Jahrhunderten ein wichtiger Feiertag. Dennoch beginnt mit der spanischen Herrschaft eine Zeitspanne, in der Wesel zum Spielball fremder Mächte wird.

1666

Brandenburgische Zeit: Nach dem Tod des letzten Grafen von Kleve und jahrelangen Erbstreitigkeiten kommt die Stadt Wesel endgültig zu Brandenburg.

1672

Französische Besatzung: 1672 stehen die Heere des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. überraschend für die damals niederländischen Besatzer vor den Festungsmauern der Stadt. Der Kommandant entschied sich zu Gunsten der Bevölkerung für eine kampffreie Übergabe. Dieser militärische Erfolg war für König Ludwig XIV. so wichtig, dass er in seinem neuen Lieblingsschloss Versailles verewigt wurde. Die Decke des bekannten Spiegelsaals zeigt einen niedergerungenen Adler als Sinnbild des besiegten Preußens mit Wesels Festungsplan zu seinen Klauen.

1680

Festungsstadt: Unter Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg beginnt der Ausbau Wesels zur bedeutendsten Festung seines westlichen Territoriums. Die sternförmige Zitadelle entsteht als rheinseitiger Kernbau der Anlage.

1702–1728

Jean de Bodt: Der aus Glaubensgründen aus Frankreich geflüchtete Jean de Bodt wird für diese Zeit Kommandant und Festungsbaumeister in Wesel. Er selbst leitet unter anderem die Planungen des Berliner Tores und des Zitadellenhaupttores. Beide werden zu Prachtbauten des Festungsrings. Er verließ Wesel für neue Aufgaben am Hof August des Starken. Hier wurde er als Oberbauleiter ein Vertreter des bekannten Dresdener Barocks.

1794

Affäre von Wesel: Im Ersten Koalitionskrieg (1792–1797) zwischen der Französischen Republik und einer Koalition aus Österreich und Preußen wechselt das Kriegsglück häufig. Nachdem am 8. November 1794 Nimwegen fiel, stürmen am folgenden Morgen französische Truppen gegen Büderich. Die französische wie auch die preußische Artillerie liefern sich bis zum Abend des 9. Novembers ein heftiges Duell, das als „Affäre von Wesel“ bekannt werden sollte.

1805

Französische Zeit: Preußen tritt im Dezember 1805 im Vertrag von Schönbrunn Festung und Stadt an das neu geschaffene Großherzogtum Berg und somit an Frankreich ab. Frankreich baut die Festung unverzüglich zur Sicherung der Nordgrenze aus. Sie wird nach Osten ausgerichtet und mittels zweier Forts auf der Büdericher Insel und auf der linken Rheinseite mit diesem Ufer verbunden.