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Wie der Auesee aus dem Boden gegraben wurde

Wenn die Sonne scheint und das Thermometer in die Höhe schießt, locken Wesels Badeorte zum Abkühlen. Weit über die Stadtgrenzen hinaus hat sich der Weseler Auesee zu einem beliebten Anlaufpunkt für Badeausflüge etabliert. Was nicht viele über das beliebte Ausflugziel wissen: Der See ist kein natürliches Gewässer. Am 29. Mai 1963 rollten die ersten Bagger an, um die Fläche auszukiesen.

Das Gebiet in der Aue wurde von Beginn an als Naherholungsgebiet konzipiert. Bereits 1959 verhandelten die Stadt Wesel und die Firma Hülskens & Co. über die Fläche. Dabei ging es nicht nur um den Abbau von Kies, sondern wie das Areal danach sinnvoll genutzt werden kann. Für den See waren nicht die üblichen Konturen eines Baggersees vorgesehen. Stattdessen plante man eine geschwungene, an die Aue angepasste Form mit flachen, begrünten Uferböschungen. Die Firma Hülskens verpflichtete sich, den See entsprechend landschaftlich zu gestalten. Zunächst war vorgesehen, Kies auf einer Fläche von 110 Hektar 20 Jahre lang zu fördern. Bis zu 1,5 Millionen Tonnen Kies konnten mit den Schwimmbaggern gewonnen werden. 1971 wurde entschieden, den See auf 165 Hektar zu erweitern. Dadurch verlängerte sich die Abgrabungszeit um zehn Jahre, so dass 1993 die Bagger wieder abrückten.

Der Badestrand des Auesees wurde 1970 fertiggestellt. Am 1. Juli fand die Eröffnung statt. Ein Jahr später, 1971, wurde eine neue Regattastrecke eingeweiht. 1980 wurde der Rundweg, der heute eine beliebte Laufstrecke ist, freigegeben. Zudem wird auf dem See Kanu gefahren, Windsurfing betrieben, gesegelt und auch getaucht. 2000 wurde eigens zum Tauchen eine Yacht (die „Poseidon“) versenkt. Auch Angler schätzen das Gewässer für seinen Reichtum an Süßwasserfischen.

Der See ist Teil des Freizeit- und Erholungsparks Rheinaue-Park. Das gesamte Areal ist etwa 885 Hektar groß. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Rheinbad, ein Yachthafen sowie das Sportstadion „Westenergie Auestadion“. Es wurde 1990 eingeweiht. Große Teile des Freizeitparks stehen unter Naturschutz. Sie sind reich an unterschiedlicher Flora und Fauna. Speziell für Vögel wurde 1995 eine Insel zum Brüten geschaffen. Auch zahlreiche Brutflöße helfen den Tieren, sich zu vermehren.

Der Auesee gehört zu den saubersten Seen in Nordrhein-Westfalen. Seit Jahren bestätigen Wasseruntersuchungen die ausgezeichnete Wasserqualität des Auesees.