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Franz Michelbrink: Viele Facetten, viele Stationen – fast 50 Jahre im Dienste der Stadt Wesel

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Franz Michelbrink vor dem Weseler Rathaus

Fast 50 Jahre war Franz Michelbrink bei der Stadt Wesel und den „Töchtern“ der Stadt beschäftigt. Er leitete unter anderem den ASG Wesel, die Stadtwerke Wesel GmbH sowie die Bauverein Wesel AG. Auch in „turbulenten“ Zeiten konnte man sich immer auf ihn verlassen. Bei seiner Verabschiedung am Freitag, 26. März 2021, im Rathaus lobten ihn die Vertreter*innen aller Fraktionen im Rat der Stadt Wesel für die gute Zusammenarbeit.

Werdegang

Mit 19 Jahren hat Franz Michelbrink (geb. 1954) am 1. August 1973 seine Ausbildung als Inspektor-Anwärter bei der Stadtverwaltung Wesel begonnen; damals noch in einem provisorisch eingerichteten Gebäude an der Dinslakener Landstraße, da die Stadt Wesel 1971 das Mathena-Rathaus zugunsten eines neu zu errichtenden Kaufhofs räumte.

Das heutige Rathaus wurde erst im November 1974 feierlich eingeweiht – mit dabei Franz Michelbrink. In den Folgejahren machte er „Karriere wie aus dem Bilderbuch“.

Er wurde Leiter des damaligen Amtes „Stadtreinigung und Umweltschutz“. Im Dezember 1997 wurden die Aufgaben des Amtes in eine eigenbetriebsähnliche Einrichtung, dem ASG Wesel, überführt. Von Beginn an war Franz Michelbrink Betriebsleiter des ASG Wesel. Bis zunächst 2010 leitete er den städtischen Betrieb. 2020 übernahm er erneut auf Wunsch der Politik und Stadtverwaltung die Leitung beim ASG Wesel.

Von 2000 bis 2004 war er zudem Ordnungsdezernent. Zusätzlich leitete er 2004 das Baudezernat. Im selben Jahr wurde er zum ersten Mal Vorstand der Bauverein Wesel AG. Dort führte er die Geschäfte des Bauvereins bis 2008. Dieses Amt wurde ihm erneut 2018 bis 2019 anvertraut.

Von 2008 an leitete er bis 2019 als Geschäftsführer die Weseler Tochtergesellschaft Stadtwerke Wesel GmbH. Darüber hinaus lenkte er ebenfalls von 2008 die Geschicke der Städtischen Bäder GmbH (bis 2018).

Wichtige Projekte auf dem Weg des Franz Michelbrink

In all den Jahren und auf allen Stationen begleitete Franz Michelbrink der Ruf, „das Schiff in ruhiges Fahrwasser“ zu führen. Wer mit ihm arbeitete, kannte seine Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit. Ebenfalls zeichnete ihn aus, zuverlässig und effizient zu arbeiten, auch wenn die Aufgaben schwierig waren.

Unter anderem sanierte er einen Standort an der Esplanade, der Jahrzehnte zuvor ein Kokereistandort gewesen war und zwischenzeitlich als Parkplatz fungierte. Den Standort prägten historische Mauerwerksreste und Altlasten wie Teer. Heute ist an diesem Standort ein attraktives Nahversorgungszentrum. Mit unter anderem Edeka Lurvink und Aldi Süd sind dort zahlreiche neue Arbeitsplätze entstanden und werten die Weseler Innenstadt massiv auf.

Zudem baute Franz Michelbrink die Stadtwacht Wesel auf. Dank ihr wird seitdem das Sicherheitsgefühl der Menschen in der Stadt gestärkt.

Als bekennender „Effzeh“- (1. FC Köln) Fan ist ihm auch der Sport wichtig. Nicht deshalb, sondern weil der Ortsteil Lackhausen immer weiterwuchs, errichtete er in Lackhausen einen neuen Sportplatz.

Mit der Sparkasse plante und realisierte er den Bau des Berliner-Tor-Centers. Damit verbunden war der komplizierte Abbruch der Hansabrache. Mit dem Projekt erhielt die Fußgängerzone ein attraktives Aushängeschild.

Darüber hinaus sanierte er das Springendahlquartier und errichtete ein Seniorenheim für die pro homine gemeinsam mit dem Marienhospital Wesel. Zusätzlich entstanden in unmittelbarer Nähe zum Seniorenheim seniorengerechte Wohnungen. Mit den Bauvorhaben konnten dringend benötigte Pflegeplätze geschaffen werden. Zudem stärken die Maßnahmen nachhaltig den Stadtteil Feldmark.

Als Betriebsleiter des ASG Wesel war er von der „ersten Stunde“ an dabei. Mit ihm entwickelte sich die Einrichtung zu einem modernen, kommunalen Dienstleister. Unter anderem baute er den Wertstoffhof auf. Im Mittelpunkt standen für Franz Michelbrink immer die Weseler Bürger*innen.

Das prägte auch seine Zeit als Geschäftsführer der Stadtwerke Wesel GmbH. Dort sanierte er für ca. 12 Millionen Euro die Kaimauer im Stadthafen ohne öffentliche Fördermittel. Erst durch dieses Engagement konnte der Stadthafen in die Delta Port GmbH eingebracht werden.

Die Stadtwerke Wesel GmbH richtete sich vor dem wachsenden Wettbewerb im Energiesektor und den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wie die Energiewende frühzeitig neu aus. Mit Erfolg: Mit neuen Geschäftsfeldern wuchs die Gesellschaft kontinuierlich. Strom und Wärme werden angeboten und ebenso „mischt“ das Unternehmen beim Breitbandausbau mit (unter anderem Fußgängerzone und Gewerbegebiete).

Mit seiner Rückkehr zur Bauverein Wesel AG stellte er Weichen, um den Bauverein erfolgreich für die Zukunft auszurichten. Mit dem Wohnbauprojekt an der Kreuzstraße (auf der Fläche des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes) schafften er und die Projektpartner*innen einen modernen Wohnkomplex, der bezahlbar und ökologisch nachhaltig ist.

Eigentlich wollte er an dieser Stelle beruflich Schluss machen, doch die Stadt Wesel sowie die politischen Fraktionen baten ihn, ein weiteres Mal das „Ruder eines städtischen Betriebs in die Hand zu nehmen“. 2020 kehrte er zum ASG Wesel zurück. Dort rückte er das Thema Umweltschutz noch stärker in den Fokus. Zahlreiche Bäume wurden im gesamten Stadtgebiet gepflanzt.

Mit dem Projekt „Saubere Stadt“ konnte er ein weiteres Mal das Wohlergehen der Bürger*innen in Wesel steigern. Heute steht der ASG Wesel auf „finanziell soliden Füßen“, auch dank ihm.

Franz Michelbrink hat die Stadt Wesel auf seinen unterschiedlichen Stationen in den vielen Jahren nachhaltig geprägt. Mit ihm geht ein bedeutender Akteur in den Ruhestand.

Langweilig wird ihm sicher nicht. Er golft, fährt leidenschaftlich gern Fahrrad und versucht sich im eigenen Haushalt als Handwerker. Zudem hat er inzwischen fünf Enkelkinder. Mit seiner Frau hat er vier Kinder.