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Gott geb, daß dis das letzte sey - Alltag in Wesel um 1600

Cover "Gott geb, das dis das letzte sey"
Cover "Gott geb, das dis das letzte sey"

Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel, Nr. 26

"Gott geb, daß dis das letzte sey" - Alltag in Wesel um 1600

Alltag im Krieg und Kampf der Konfessionen im Spiegel der Weseler Chroniken um 1600

Manuela Werner
Selbstverlag des Stadtarchivs Wesel 2003
ISBN 3-924380-21-X

„Gott geb, daß dis das letzte sey.“ Dieses Stoßgebet des Weseler Juristen Heinrich von Weseken aus dem Jahre 1629 dürften auch viele seiner Leidensgenossen in Wesel gen Himmel geschickt haben. Der in ihm schwingende resignative Unterton zeugt von dem lastenden Alpdruck eines schon mehr als sechs Jahrzehnte dauernden Krieges zwischen den Spaniern und den Niederländern, in dem auch Wesel stets bedroht oder gar von einer der beiden Parteien besetzt war.
Kriege im Konfessionellen Zeitalter waren nie nur politische Konflikte, sondern hatten immer auch eine religiös-konfessionelle Dimension. Dies mussten auch die Bürger der Stadt Wesel leidvoll erfahren, als ihre Stadt in die großen kriegerischen Konflikte der Zeit um 1600 hineingezogen wurde. Die beiden Chroniken der Weseler Bürger Arnold von Anrath und Heinrich von Weseken bieten eine Fülle von Detailinformationen zum Alltagsleben in ihrer Heimatstadt vor dem Hintergrund der militärischen Auseinandersetzungen zwischen Spaniern und Niederländern sowie dem Jülich-klevischen Erbfolgestreit und den Konflikten um die Frage des rechten Bekenntnisses. Die Chronisten bewerten die Ereignisse zum Teil sehr unterschiedlich - wie schwer dies alles zu ertragen war, kommt jedoch in beiden Chroniken zum Ausdruck.
Zu den kriegerischen und konfessionellen Konflikten des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts bieten die beiden nicht immer vorurteilsfreien und bisweilen polemischen Chronisten – der eine Reformierter und der andere Lutheraner – eine Fülle von Details, die von Frau Werner kompetent in ihren jeweiligen Kontext gesehen und kommentiert werden.
"Gott geb, daß dis das letzte sey" – ein Stoßseufzer Heinrichs von Weseken, der angesichts seiner Erlebnisse um 1600 auch heute noch nachvollziehbar ist.
Es ist gerade einmal elf Jahre her, dass das Stadtarchiv die Chroniken der Weseler Bürger Arnold von Anrath und Heinrich von Weseken unter dem Titel „Geusen und Spanier am Niederrhein“ publiziert hat. Diese verdienstvolle, von dem leider schon verstorbenen Klaus Bambauer und von Hermann Kleinholz besorgte Veröffentlichung diente nur wenige Jahre nach ihrem Erscheinen als Grundlage für eine Magisterarbeit, die die Autorin Manuela Werner im Jahre 2000 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vorgelegt hat.
Die Autorin berührt mit ihrem Buch, betrachtet man die Weseler Geschichte überhaupt, einen bislang eher wenig berücksichtigten Aspekt: Den Alltag in Wesel. Es gibt jedoch auch deutliche Gemeinsamkeiten mit genau den zwei, den Alltag in Wesel behandelnden Veröffentlichungen, „Heimatfront Wesel 1939–1945“ von Jutta Prieur und „Impressionen aus der besetzten Stadt Wesel während des Siebenjährigen Krieges 1756–1763“ von Isabella Benninghoff-Lühl. Alle drei Autorinnen berichten über eine Ausnahmesituation, den Alltag in Kriegszeiten.

Alle Veröffentlichungen können über den Buchhandel oder direkt beim Stadtarchiv Wesel bestellt werden (zuzüglich 3,00 € Porto- und Verpackungskosten): archiv@wesel.de

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12,00€
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