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Ortsteile

Das 1241 erlassene Weseler Stadtrecht galt von Anfang an nicht nur innerhalb der Stadtmauern, sondern im gesamten Stadtrechtsbezirk. Dieser war durch deutlich sichtbare Stadtwappen gekennzeichnet, die auf sogenannte Friedenspfählen entlang der Ausfallstraßen angebracht waren. Dieser Bezirk reichte ursprünglich im Süden und Westen bis an die Lippe und den Rhein, im Osten bis zum Wackenbruch und im Norden bis hinter die Kreuzung Reeser/Hamminkelner Landstraße. 1481 wurde dieses Gebiet bis an den Nordrand der Aue erweitert. Diese Grenzen galten nahezu unverändert bis 1969.

Außerhalb des Rayonbezirks der Festung, aber noch im städtischen Außenbereich lagen im Norden, Osten und Südosten von alters her einige Höfe und Katstätten in der sogenannten Feldmark. Hier entwickelten sich im Laufe der Zeit zwei Siedlungsschwerpunkte: im Norden die heutige Feldmark und im Osten das heutige Fusternberg. Im Laufe der Zeit hat sich auch das Schepersfeld – nach Norden durch die Feldmark, nach Süden durch den Fusternberg begrenzt – herausgebildet, das jedoch erst nach der Entfestigung der Stadt ab 1890 zur Stadterweiterung bebaut werden konnte.

Nach dem Ende der französischen Besatzungszeit und der Rückkehr der Preußen 1814 verblieben nach 1816 aber nur Obrighoven, Lackhausen, die Büdericher Insel sowie südlich der Lippe das Mündungsgebiet (heute Lippedorf) bei Wesel. Obrighoven und Lackhausen wurden 1848 selbständig, die Büdericher Insel fiel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Büderich, wozu seit 1850 auch die einst selbständige Gemeinde Ginderich gehörte. Wesel erhielt die Bislicher Insel zwar mit einer Gebietsreform von 1929 zurück, scheiterte aber mit dem Versuch, auch Obrighoven-Lackhausen und Teile von Spellen aufzunehmen.

Erst als sich in den 1960er Jahren in allen größeren Bundesländern der Gedanke durchsetzte, dass die überkommene Gemeindestruktur mit einer modernen Raumordnung nicht mehr vereinbar war, kam es zu erneuten Gebietsänderungen. 1969 wurde die Stadt im Rahmen der ersten Stufe der Gebietsreform um die Gemeinden Obrighoven-Lackhausen und Flüren erweitert. Obrighoven-Lackhausen war bereits zweimal von Wesel aus verwaltet worden und zwar von 1815 bis 1848 und von 1945 bis 1948. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die alliierte Besatzungsmacht die Gemeinden zusammengelegt; Obrighoven-Lackhausen hatte sich 1948 für die Selbständigkeit entschieden. Flüren gehörte zum Amt Ringenberg. In der zweiten Stufe der kommunalen Neugliederung vergrößerte sich das Stadtgebiet 1975 um die linksrheinische Gemeinde Büderich sowie um die zuvor zum aufgelösten Amt Ringenberg gehörenden Ortschaften Bislich, Diersfordt und Blumenkamp. Bislich und Diersfordt waren eigene Gemeinden gewesen, während Blumenkamp zu Hamminkeln gehört hatte. Südlich der Lippe erhielt die Stadt von den Gemeinde Voerde und Hünxe die Flurstücke nördlich des Wesel-Datteln-Kanals.

Heute hat die Stadt Wesel ihr Gebiet in fünf Stadtteile mit 17 Wohnplätzen aufgeteilt:

  1. Wesel mit Altstadt, Feldmark, Blumenkamp, Fusternberg, Schepersfeld und Lippedorf
  2. Flüren mit Flüren
  3. Obrighoven-Lackhausen mit Lackhausen, Obrighoven und Wittenberg
  4. Bislich mit Bislich-Land, Bergerfurth, Bislich-Ortskern und Diersfordt
  5. Büderich mit Werrich/Perrich, Ginderich und Büderich

(Stand: September 2020)