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Familienforschung

Die Familienkunde (Genealogie) ist eine Disziplin der Historischen Hilfswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Abstammung von Personen und Geschlechtern. Antike Königslisten, mittelalterliche Chroniken, Abstammungstafeln sowie neuzeitliche Aufschwörungen zeugen von der Bedeutung der Herkunft. Lange Zeit war die Abstammung fast ausschließlich für den Adel wichtig. Seit dem Spätmittelalter rückt das eigene Herkommen auch beim Bürgertum zunehmend in den Vordergrund. Themen der Genealogie sind sowohl die persönliche Ahnentafel wie auch personengeschichtliche Untersuchungen innerhalb bestimmter gesellschaftlicher Schichten, bevorzugt beim Adel und bei städtischen Führungsschichten (Patriziat).

In der Familienkunde geht man in der Regel von einer lebenden Person aus und sucht nach den Vorfahren, d.h. Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw. Die Suche beginnt für gewöhnlich in persönlichen Unterlagen wie dem Familienbuch, in Totenzetteln ober mit dem Ahnenpass. Familienkundliche Daten finden sich in den 1874 eingerichteten Standesämtern, die Teile ihrer Bestände mittlerweile an die Kommunalarchive abgegeben haben. Vor 1875 gibt es Kirchenbücher und in bestimmten Gebieten (linke Rheinseite) Zivilstandsregister. Letztere reichen bis maximal 1798 zurück. Die Kirchenbücher setzen im späten 16. Jhr. ein, sind aber häufig erst ab dem 17. oder gar 18. Jhr. erhalten. Einwohnerverzeichnisse und Adressbücher sind weitere Quellen zur Erforschung der Familiengeschichte. Die Weseler Quellen stehen dem Familienforscher zum Teil im Original, als Kopie oder in digitalisierter Form zur Verfügung und können während der Öffnungszeiten eingesehen werden. Einige Kirchenbücher sind zudem kostenpflichtig im Kirchenbuchportal Archion verfügbar.