Im europäischen Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 präsentiert sich das Ruhrgebiet als Modellregion für Europa. Engagierte aus Weltläden, Eine-Welt-Zentren, kirchlichen Einrichtungen und Agenda-Büros haben sich zum Netzwerk
"Faire Kulturhauptstadt Ruhr.2010" zusammen geschlossen. Ihr Ziel ist es, das Ruhrgebiet zu einer "fairen" Metropole zu machen, die in der öffentlichen Beschaffung Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit vermeidet und verstärkt Produkte aus Fairem Handel verwendet.
Am 12. Juni, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, haben 40 von 53 Kommunen - darunter auch die Fairtrade-Stadt Wesel - sowie zwei Kreise die Erklärung "Magna Charta Ruhr.2010" unterzeichnet.
Was hat fairer Handel mit Kinderarbeit zu tun?
Produkte, die mit den Kennzeichnungen für fairen Handel gekennzeichnet sind, werden garantiert ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt. Im Fairen Handel werden bessere Preise als auf dem freien Weltmarkt gezahlt und der Zwischenhandel wird reduziert. Zwar können die Menschen auch vom Fairen Handel nicht reich werden. Aber der Erlös ermöglicht ihnen ein würdevolles Leben aus eigener Arbeit - ohne KInderarbeit, Ausbeutung oder Almosen.
Die Erlöse aus dem Fairen Handel werden so eingesetzt, wie die Produzenten selbst es für sinnvoll halten: als Investitionen für Verarbeitung, Lagerung und Transport oder in Schulen und für Gesundheitsprojekte.
Das Kinderhilfswerk Unicef geht davon aus, dass weltweit über 20 Millionen Kinder unter 15 Jahre arbeiten müssen. Fast 90 Prozent davon verrichten die Arbeit unter ausbeuterischen Bedingungen. Oft ist sie gefährlich und gesundheitsgefährdend. Kinder werden gerne eingestellt, weil sie billig sind, sich nicht organisieren können und sich gegen gesundheitsschädigende und gefährliche Arbeitsbedingungen nicht auflehnen.
In der Regel können die Kinder nicht zur Schule gehen. Damit wird eine Spirale in Gang gesetzt, die nur schwer zu durchbrechen ist. Denn die mangelnde Schulbildung führt dazu, dass die Kinder als Erwachsene ebenfalls nur Hilfstätigkeiten ausüben können. Reicht das Familieneinkommen nicht, müssen wiederum die Kinder der Familie mitarbeiten. Der Kreislauf von Armut, geringer Bildung und ausbeuterischer Kinderarbeit setzt sich fort.
Jeder und jede kann Einfluss nehmen!
Wesel als Fairetrade-Stadt und als Unterzeichnerin der MAGNA-CHARTA RUHR.2010 hat sich verpflichtet, bei Beschaffungen und Vergaben auf Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit zu verzichten. Jede Verbraucherin und jeder Verbraucher kann durch bewusstes Konsumverhalten ebenfalls dazu beitragen, die weltweit verbreitete ausbeuterische Kinderarbeit einzudämmen.
Auch wenn diese Dinge weit weg passieren, so haben die Verbraucherinnen und Verbraucher doch eine große Verantwortung. Im täglichen Konsum werden viele Produkte gekauft, die mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt werden. Wenn zum Beispiel besonders günstig T-Shirts, Orangensaft, Kaffee, Fußbälle oder Spielzeug angeboten werden, wird über die mögliche Ursache für diese Schnäppchenpreise nur selten nachgedacht. Denn bei all den Produkten ist oft nicht erkennbar, wie sie hergestellt wurden.
Daher wurden Kennzeichnungen entwickelt, die garantieren, dass bestimmte Sozialstandards bei der Produktion eingehalten werden.
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