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Ausgleichsplanung

Wer für Eingriffe in die Natur verantwortlich ist, muss diese auch wieder ausgleichen – so auch die Stadt Wesel.

Eingriffe sind durch den Menschen vorgenommene negative Veränderungen der Natur. Beeinträchtigen städtische Bauvorhaben oder Planungen den Naturhaushalt, so muss möglichst in gleicher Form ausgeglichen werden.

Um den Ausgleich dem Eingriff anzupassen, gibt es standardisierte Bewertungsverfahren. Diese helfen bei der Ermittlung des Kompensationsbedarfs. Für städtische Vorhaben wird die „Numerische Bewertung von Biotoptypen“ des LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) angewendet. Abhängig von Artenvielfalt, Seltenheit und Ausprägung sind den verschiedenen Biotoptypen Wertigkeiten zwischen 0 und 10 zugewiesen worden.

Die Berechnung erfolgt anhand der Formel:

Biotoptypen-Wert x Biotopfläche = Biotopwertverlust

Es ergibt sich also eine Anzahl an ökologischen Werteinheiten (ÖWE, oder auch Ökopunkte), die durch den Eingriff verloren gehen und ausgeglichen werden müssen. Der Ausgleich erfolgt in Form einer ökologischen Aufwertung. Das heißt, ein Biotop mit einer geringeren Wertigkeit wird durch Maßnahmen aufgewertet.

Klassische Aufwertungsmaßnahmen sind zum Beispiel:
  • Extensivierung (Verzicht auf Düngung, Pestizide, etc.)
  • Strukturanreicherung (Hecken, Gehölze, Bodenprofil, etc.)
  • Aufforstung (Neuanlage / Erweiterung eines Waldes)
  • Durchforstung (Entnahme nicht lebensraumtypischer Baumarten)

Ziel ist, die Artenvielfalt zu erhöhen, sowohl von Tier- als auch von Pflanzenarten, durch Verbesserung des Lebensraums.

Ökokonto

Ein Ökokonto dient der Bevorratung von Ausgleichsmaßnahmen. Hierzu wird die ökologische Aufwertung von Flächen vorgezogen. Die auf diesen Flächen generierten Ökopunkte können dann zu einem späteren Zeitpunkt einem konkreten Eingriff zugeordnet werden.

Das Führen eines Ökokontos bietet mehrere Vorteile. Zum einen können so Flächen für den ökologischen Ausgleich in räumlichen Bezug zueinander festgesetzt werden. So entsteht innerhalb eines Gebietes ein ökologisch aufgewerteter Rückzugsraum für Tier- und Pflanzenwelt.

Zum anderen wird der Verfahrensablauf beschleunigt. So können die im Vorfeld erhaltenen Ökopunkte einem Vorhaben zugeordnet werden, ohne dass zuerst neue Flächen für den ökologischen Ausgleich gefunden und umgesetzt werden müssen.

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