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Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft

Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft
Foto: Stephan de Leuw und Stadt Wesel

Lipperhey- / Caspar-Baur-Straße
Einweihung: 16.02.1964
Künstler: Hans van Breek

Die Stadt Wesel wurde im Jahr 1945 zu 97% zerstört. Anlässlich des 19. Jahrestages der Zerstörung wurde dieses Mahnmal am 16. Februar 1964 eingeweiht. Die Bronzestatue, geschaffen vom Künstler Hans van Breek, ist 3,40 m hoch, wiegt 700 kg und zeigt einen über die Sinnlosigkeit des Krieges empörten Menschen.

An der Einmündung der Lipperheystraße in die Caspar-Baur-Straße wurde am Jahrestag der Zerstörung der Stadt Wesel eingeweiht. Hier sollte an die Opfer der Bombenangriffe aus Wesel, an die Gefallenen, aber auch an die Opfer der Gewaltherrschaft erinnert werden. Diese Deutung war damals nicht unumstritten. Älteren Weltkriegsteilnehmern war diese Form des Gedenkens an die Gefallenen nicht passend.

Die Vereinigung "Kultur und Heimat" schreibt zum Mahnmal: "Die Plastik von Hans van Breek zeigt eine aufschreiende Kreatur, einen verzweifelten Menschen, der empört ist über die Sinnlosigkeit des völkermordenden Krieges. Die Dynamik der Verwüstung, das furchtbare Entsetzen über die Zerstörung der Heimat, die Angst vor der Furie des Krieges kommen in dem "Notruf" erschütternd zum Ausdruck. Es ist ein überzeugendes Denkmal an die Zerstörung unserer Heimat." (Rheinische Post vom 27.03.1962)

Das Gipsmodell wurde von einem Bekannten des Künstlers Hans van Breek in Paris modelliert, das Mahnmal in der Gießerei Schmäke in Düsseldorf gegossen.

Quellenangabe Text: RP vom 15. Februar 1964; GAZ/RP/NRZ vom 17. Februar 1964 und Mitteilungen der Historischen Vereinigung Wesel e.V.
(Nr. 79, September 1996)